Lymphologie
Lymphologin München – hier ist Ihre Lymphgefäßerkrankung in professionellen Händen
In unserer Hautarztpraxis in München-Schwabing bieten wir Ihnen professionelle Beratung und Therapieverfahren bei Ihrem Lymphödem. Das Lymphgefäßsystem ist ein Transportsystem, das unseren Körper zusätzlich zum Blutgefäßsystem durchzieht. Seine zentrale Aufgabe besteht in der Aufnahme und dem Abtransport von in Wasser gelösten Eiweißen – einer farblosen Gewebsflüssigkeit, die als Lymphe bezeichnet wird. Bei einer Erkrankung oder Schädigung des Lymphgefäßsystems bleiben Eiweiße und Gewebsflüssigkeit zwischen den Zellen zurück. Es kommt zu einer Gewebeschwellung, dem sogenannten Lymphödem.
Bei weiteren Beschwerden wie Krampfadern, Besenreisern, Allergien oder Fragen zu Hautveränderungen, der ästhetischen Dermatologie oder Laserbehandlungen beraten wir Sie ebenfalls gern.
Lymphödem – moderne Diagnostik, aktuelle Therapieverfahren
Lymphödeme können aufgrund einer angeborenen Fehlbildung oder einer erworbenen Schädigung der Lymphgefäße (z.B. durch eine Infektion, eine OP oder einen bösartigen Tumor) entstehen. Für ein schönes und gesundes Körpergefühl sind intakte Lymphgefäße jedoch eine wichtige Voraussetzung.
Wir sind für Sie da und bieten Ihnen eine individuelle Lymphödem-Behandlung mit modernsten Diagnose- und Therapieverfahren an. Grundsätzlich gilt: Je früher die Lymphödem-Behandlung erfolgt, umso größer sind die Chancen, das Fortschreiten zu verhindern und den Zustand langfristig zu verbessern. Die Gabe von Diuretika (sogenannten „Wassertabletten“) ist dabei ungeeignet und ohne dauerhaften Erfolg.
Diagnostik
Zunächst ist eine klare Abgrenzung vom Phlebödem (Beinschwellung durch Venenerkrankungen wie Krampfadern oder Thrombosen) sowie dem Lipödem (Beinschwellung durch Flüssigkeitsansammlung in krankhaft vermehrtem Unterhaut-Fettgewebe) erforderlich. Diese Ödeme werden anders therapiert.
Zur Lymphödem-Diagnostik nutzen wir:
- Farbkodierte Duplexsonographie
- Differentialdiagnostik von:
- Lymphödemen
- Phlebödemen
- Lipödemen
Therapie
Das Lymphödem wird in vier Stadien eingeteilt. Der Goldstandard der Lymphödem-Behandlung ist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE). Diese setzt sich aus vier Bausteinen zusammen und kann selbst im schwersten Stadium zu beachtlichen Erfolgen verhelfen. Auch die Rückführung in ein vorangegangenes Stadium ist möglich.
Die vier Bausteine der KPE sind:
- Manuelle Lymphdrainage (MLD)
- Kompressionstherapie
- Bewegungstherapie
- Hautpflege
Patienten-Info
Das Lymphgefäßsystem ist ein Transportsystem, das in unserem Körper zusätzlich zum Blutgefäßsystem besteht, in enger Nachbarschaft dazu verläuft und ähnlich aufgebaut ist. Auch hier gibt es Leitungsgefäße und Kapillaren (schmale Gefäße mit porösen Wänden zum Austausch von Stoffen) sowie in Abständen immer wieder Lymphknoten (insgesamt viele hundert im Körper).
Im Gegensatz zum geschlossenen Kreislauf des Blutgefäßsystems bildet das Lymphgefäßsystem jedoch nur einen Halbkreislauf. Es beginnt mit seinen Kapillaren in den Organen und nimmt dort die in Wasser gelösten
Eiweiße zum Abtransport auf. Diese eiweißhaltige Gewebsflüssigkeit heißt Lymphflüssigkeit bzw. Lymphe und ist farblos. Die Lymphe gelangt von den Kapillaren in die Leitungsgefäße des Lymphgefäßsystems.
Diese münden in die Venen, sodass das Lymphgefäßsystem mit dem Blutgefäßsystem verbunden ist. Der Abfluss der Lymphflüssigkeit wird durch die wandeigene rhythmische Pulsation der Lymphgefäße (Zusammenziehen und Entspannen im Wechsel) bedingt.
Venen und Lymphgefäße sind also beide für den Abtransport von Stoffen da. Die Venen allein reichen nicht aus, weil die größeren Moleküle wie Eiweiße einen lymphatischen Abtransport benötigen, also „lymphpflichtig“ sind. Die Lymphkapillaren mit ihren großen Öffnungen saugen diese in Wasser gelösten Stoffe auf. Das mitgeführte Wasser wird, wenn notwendig, in den Lymphknoten wieder herausgefiltert. Auf die übrigen Aufgaben der Lymphknoten (Rolle im Abwehrsystem) soll hier nicht näher eingegangen werden.
Bei einer Schädigung des Lymphgefäßsystems bleiben Eiweiße und Gewebsflüssigkeit im Gewebe zwischen den Zellen liegen. Es kommt zu einer Gewebsschwellung, dem Lymphödem.
Lymphödeme werden nach ihrem Entstehungsweg in primäre und sekundäre Lymphödeme unterteilt.
Primäres (angeborenes) Lymphödem:
Hierbei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung des Lymphgefäßsystems. In unseren Breiten sind etwa ein Drittel aller Lymphödeme primär. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer.
Dabei können die Kapillaren fehlen (Aplasie), zu wenig Lymphgefäße vorhanden sein, die Lymphgefäße zu eng (Hypoplasie, häufigste Form) oder zu weit sein (Hyperplasie), sodass ihre Klappen nicht richtig schließen oder
nicht bzw. kaum durchgängige Lymphknoten vorliegen. In allen Fällen ist die Lymphtransportkapazität nicht ausreichend, das Lymphödem entsteht.
Selten ist dies schon bei der Geburt sichtbar (kongenitales Lymphödem). Meist treten sie vor dem 35. Lebensjahr (Lymphoedema praecox = frühzeitiges Lymphödem), seltener erst nach dem 35. Lebensjahr durch permanente Überlastung der noch funktionierenden Lymphgefäße (Lymphoedema tardum = spätes Lymphödem) auf.
Im Prinzip kann jeder Teil des Körpers betroffen sein. Doch 95% der primären Lymphödeme treten an den
Beinen auf, in der Hälfte davon sind beide Beine betroffen.
Sekundäres (erworbenes) Lymphödem:
Hierbei ist das Lymphgefäßsystem normal angelegt, es wird durch eine Einwirkung von außen geschädigt. Dies können Quetschungen oder Verrenkungen sein, aber auch Infektionen durch Pilze, Bakterien, Viren oder
Würmer, insbesondere in einigen tropischen Ländern.
In unserer westlichen Welt gehören bösartige Tumore zu den häufigsten Ursachen. Viele Krebszellen wandern über Lymphgefäße in die nächstgelegenen Lymphknoten und bilden dort Metastasen. Daher müssen sowohl der Tumor als auch einige Lymphknoten aus dem betroffenen Gebiet entfernt werden. Auch eine Bestrahlungstherapie bei bösartigen Tumoren hat einen ungünstigen Einfluss auf die Lymphgefäße. Trotz der Schädigung des Lymphgefäßsystems muss bei der Therapieentscheidung die erfolgreiche Behandlung des Krebses im Vordergrund stehen.
Je nach persönlicher Veranlagung kann der Körper diese Schäden bis zu einem gewissen Grade kompensieren (vorhandene Lymphgefäße können „ausgebaut“ werden). Allerdings können Lymphknoten nicht neu gebildet werden. So ist es möglich, dass gar kein Lymphödem entsteht, dass es sich sehr bald nach der Operation oder erst nach mehreren Jahren bildet.
In Folge der eiweißreichen Wasseransammlung im Gewebe werden Zellen aktiv, die neue Bindegewebssubstanz herstellen (Fibrose). Dieses Gewebe verhärtet sich zusehends, man nennt es Sklerose (ähnlich wie die Heilung und Narbenbildung bei einer Wunde). Diese Veränderungen führen zu einer schlechteren Abwehrfunktion der Haut. Dadurch besteht die Gefahr von Infektionen durch Bakterien (Wundrosen = Erysipele) oder Pilze. Die Infektionen wiederum belasten das Lymphgefäßsystem, sodass ein Teufelskreis eintreten kann.
Stadium 0 (Latenzstadium)
Das Lymphgefäßsystem ist bereits geschädigt, das Lymphaufkommen wird aber durch Kompensationsmechanismen noch bewältigt. Es ist kein Ödem sichtbar.
Stadium 1 (Reversibles Stadium)
Das Lymphgefäßsystem ist überfordert. Es bildet sich eine eiweißreiche, jedoch noch weiche Schwellung, in die man Dellen hineindrücken kann. Durch Hochlagern des betroffenen Armes oder Beines geht die Schwellung von sich aus zurück.
Stadium 2 (Spontan irreversibles Stadium)
Die Schwellung verhärtet sich durch die Bildung neuen Bindegewebes, die oben erwähnte Fibrose und Sklerose setzt ein. Man kann keine Delle mehr eindrücken; Hochlagern führt nicht mehr zu einer Abnahme der Schwellung.
Stadium 3 ( Elephantiasis)
Die Schwellung ist extrem, die Haut ist verhärtet und durch warzenförmige Wucherungen gekennzeichnet. Die Gefahr für Wundrosen (Erysipele) und tiefe, schlecht heilende Wunden ist groß.
Die dargestellten Mechanismen machen deutlich, daß sich die Erkrankung ohne Behandlung zunehmend verschlechtern wird.
Je früher eine geeignete Therapie begonnen wird, um so besser sind die Chancen, das Fortschreiten zu verhindern und sogar den Zustand zu verbessern. Bei Behandlungsbeginn im Stadium 1 ist sogar häufig
eine Rückführung in das Stadium 0 möglich.
Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE)
Die komplexe physikalische Entstauungstherapie besteht aus zwei Phasen.
Phase 1 : Entstauung. Dauer ca. 4 Wochen. Sie dauert sehr viel länger (mehrere Monate), wenn bereits das Stadium 3 vorliegt.
Phase 2 : Konservierung und Optimierung. Dies wird in der Regel zeitlich unbegrenzt fortgeführt mit Ausnahme der Fälle, bei denen wie oben beschrieben eine Rückführung in das Stadium 0 gelingt.
In beiden Phasen werden die vier Elemente der komplexen physikalischen Entstauungstherapie angewandt:
- Manuelle Lymphdrainage
- Kompressionstherapie
- Bewegungstherapie
- Hautpflege
Auch bei schweren Ausprägungen des Lymphödems (Stadium 3) lassen sich durch die KPE beachtliche Erfolge erzielen.
Die vier Bausteine der KPE
Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Sie wird von darauf spezialisierten Therapeuten durchgeführt und ist nicht mit einer klassischen Massage zu verwechseln oder dadurch zu ersetzen. Durch die manuelle Lymphdrainage wird die lymphgefäßwandeigene Pulsation angeregt, was in den noch funktionierenden Lymphgefäßen den Abfluss der Lymphe erhöht.
Die MLD beginnt immer oberhalb der Schwellung, da das Lymphödem immer hinter seiner Ursache liegt (ähnlich einem Verkehrsstau, der hinter der eigentlichen Ursache, z.B. einem Unfall, liegt). Das Problem kann nur durch
die Räumung der Unfallstelle oder eine Umleitung gelöst werden, jedoch nicht durch Drängeln von hinten.
Die MLD wird in der Phase 1 der KPE ein- bis zweimal täglich, in der Phase 2 ein- bis dreimal wöchentlich durchgeführt.
Kompressionstherapie
Der Austausch von Flüssigkeiten und ihrer Bestandteile zwischen den Kapillaren des Blut- sowie Lymphgefäßsystems und den Organen ist von Druckunterschieden abhängig. Der Fluss geht immer von der Stelle mit dem
höheren Druck zu der Stelle mit dem niedrigeren Druck, das heißt, von den Arterien in das Gewebe hinein, und vom Gewebe wieder zurück in die Venen und Lymphgefäße.
Da beim Lymphödem die Lymphgefäße nicht mehr optimal funktionieren, sind diese Druckverhältnisse gestört. Es bleibt zu viel Flüssigkeit im Gewebe liegen. Durch die Kompressionstherapie wird das Gewebe von außen mit Druck unterstützt und somit der Rückfluss der Flüssigkeit samt ihrer Bestandteile in die Lymphgefäße und Venen ermöglicht.
In der Phase 1 der KPE werden Kompressionsverbände angelegt. Diese können bei abnehmender Schwellung besser den betroffenen Körperteilen angepasst werden. In der Phase 2 der KPE werden meist Kompressionsstrümpfe – je nach betroffener Körperregion Bein- bzw. Armstrümpfe – eingesetzt. Sie werden nur tagsüber getragen.
Bewegungstherapie
Durch die Bewegungstherapie kann die Kompression ihre Wirkung richtig entfalten – es kommt zur Entstauung des Gewebes. Welche Übungen am günstigsten sind, hängt von der Lokalisation des Lymphödems ab. Ihr Therapeut wird ein individuelles Übungsprogramm für Sie entwickeln. Beziehen Sie die jeweils nicht betroffene Seite in Ihre Übungen ein.
Sowohl in der Phase 1 als auch in der Phase 2 der KPE sollten die Übungen zwei- bis dreimal täglich durchgeführt werden. Dabei werden stets die Kompressionsverbände bzw. -strümpfe getragen.
Hautpflege
Beim Lymphödem neigt die Haut auf Grund der eiweißreichen Wasseransammlung im Gewebe zu Infektionen, die wiederum die Grunderkrankung verschlimmern können.
Um das Eindringen von Erregern zu verhindern, muß die Hautbarriere möglichst intakt gehalten werden. Die Hautpflege sollte zweimal täglich, morgens und abends, durchgeführt werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Gegenwärtig ist keine medikamentöse Alternative zur KPE bekannt. Auch Operationen sind nur in Einzelfällen denkbar und stellen keinen gleichwertigen Ersatz zur KPE dar.
Ernährung
Es gibt keine spezielle Diät. Übergewicht sollte allerdings in Absprache mit Ihrem Arzt abgebaut werden, da es das Lymphgefäßsystem zusätzlich belastet.
Ihre Mitverantwortung
Eingriffe wie Blutdruckmessung, Blutabnahmen, Injektionen, Akupunktur usw. sollten nicht am betroffenen Arm oder Bein erfolgen. Bitte denken Sie daran, Ihr Gegenüber über Ihre Lympherkrankung zu informieren.
In der Freizeit
Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung (gilt auch für das Solarium), denn Wärme verursacht eine, Erweiterung der Gefäße und ein Sonnenbrand belastet die bereits angeschlagene Haut. Vorsicht vor Insekten, deren Stiche können Entzündungen hervorrufen, die das Lymphödem verschlechtern können.
Im Haushalt und Garten
Schutz vor Verletzungen (z.B. Schutzhandschuhe) und Vermeidung von Überbelastung (z.B. schweres Tragen).
Sportliche Aktivitäten
Sport ist wichtig und sinnvoll – allerdings ist auch hier ein vernünftiges Maß gefragt. Sportarten mit Extrembelastung können sich ungünstig auf das Lymphödem auswirken. Ideal sind Sportarten wie Schwimmen,
Wassergymnastik, Nordic Walking, Wandern und Radfahren.
Kleidung
Einschnürende Teile wie z.B. schmale BH-Träger oder enge Unterwäsche sollten vermieden werden. Vorsicht auch bei zu engem Schmuck (Ringe, Uhr) und Gürteln.
Lymphologin München – individuelle Therapie für ein besseres Körpergefühl
Wir möchten, dass Sie sich „in Ihrer Haut wohlfühlen“. Auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrung, modernster Technik und aktuellster medizinischer Erkenntnisse finden wir eine optimale Lymphödem-Behandlung für Sie. Gern nehmen wir uns Zeit für ein persönliches Beratungsgespräch, bei dem wir intensiv auf Ihre individuellen Beschwerden eingehen. Sprechen Sie uns an und wir erklären Ihnen, was wir in unserer Praxis für Lymphologie in München für Sie tun können.